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          | Steinerner 
            Tausendfüssler im Kreisverkehr |   
          | Nürtinger 
              Zeitung, Wendlinger Zeitung, 03.04.01Ein 
              "Tausendfüßler" dreht im Kreisel seine Runden 
              - Vorübergehende Interimslösung
 Seit 
              Samstagabend grüßt ein Riesen-Tausendfüßler 
              am Kreisel die herannahenden Verkehrsteilnehmer. Wer von der Landstraße 
              1200 aus Richtung Kirchheim nach Wendlingen fährt, der sieht 
              sich unversehens dieser lustigen Steinskulptur gegenüber. Der 
              vier Meter lange Geselle hat am Samstagnachmittag "Füße" 
              bekommen, als der "Verein gegen unterdrückte Lebensfreude" 
              das Kunstwerk Stein für Stein aufbaute. Mit Bagger, Schubkarren, 
              Lastwagen und manch anderem Gerät ausgerüstet, wurde frische 
              Erde am Kreisverkehr aufgeschüttet, ein Sockel für die 
              Figur betoniert und viele Sandsteine aneinander gereiht, die den 
              Kopf und die einzelnen Gliedmaßen des wuseligen Kerls darstellen. 
              Aus Eisendrähten wurden alte Bergsteigerstiefel mit Beton aufgefüllt 
              und fixiert. Den Fußgesellen mit genau tausend Beinen auszutatten, 
              darauf hat der Verein allerdings verzichtet. Damit sich der Tausendfüßler 
              auch richtig wohl fühlt, wurden ergänzend noch drei Trompetenbäume 
              gepflanzt, Rasensamen eingesät und später soll noch ein 
              Sonnenblumenfeld hinzukommen. 1000 Mark hat die Kommune für 
              den Humus und Grassamen zugeschossen. Hakle Bunt beziehungsweise 
              die Litop KG, zwei Untergruppen des Vereins gegen unterdrückte 
              Lebensfreude, der wie der Name schon sagt, das Leben von der heiteren 
              Seite aus betrachtet, hat im Landkreis bereits seit den 80er Jahren 
              mit zahlreichen Steinfiguren für Aufmerksamkeit gesorgt. Jeder 
              kennt die Reitschnecke "Bob" am Ortseingang von Köngen, 
              den "Achilles", der sich genüsslich vor Denkendorf 
              in einem Stuhl räkelt, den "Stadtgärtner" in 
              Plochingen oder das schlüpfende Küken"Cucullus Colons" 
              in Esslingen. Bereits während der Bauphase am Samstagnachmittag 
              hatte das außergewöhnliche Kunstwerk für Aufsehen 
              gesorgt. Viele Schaulustige pilgerten zum Kreisverkehr, und manch 
              einer hatte gar einen Aprilscherz dahinter vermutet, als er am 1. 
              April den Kreisel kreuzte. Doch darum handelt es sich beileibe nicht. 
              Die Steinfigur wird für zirka ein halbes Jahr die Autofahrer 
              erfreuen. Dann soll "die Interimslösung", wie Bürgermeister 
              Andreas Hesky sagte, einem anderen Kunstwerk weichen. Schon seit 
              der Kreisverkehr im letzten Jahr eingeweiht wurde, stand fest, dass 
              den Krisel ein Kunstwerk zieren soll. Nach dem Motto "Gut Ding 
              hat Weile" wurden in der Zwischenzeit acht bis neun Künstler 
              vorgeschlagen, wovon zirka drei in die engere Wahl für einen 
              Auftrag kommen sollen. Noch vor der Sommerpause, so ist die Zielvorstellung, 
              wird sich der Gemeinderat für einen Künstler und sein 
              Kunstwerk entscheiden. Voraussichtlich bis zum Herbst/Winter könnte 
              die Plastik dann schon stehen. Bis dahin wollte man den Kreisverkehr 
              aber nicht ganz verwaist lassen und deshalbhat kürzlich der 
              Kulturausschuss des Gemeinderats in nichtöffentlicher Sitzung 
              auf das Angebot des "Spaß"-Vereins reagiert und 
              beschlossen, den Tausendfüßler zu installieren. "Vielleicht 
              erobert er ja die Herzen der Wendlinger", so Bürgermeister 
              Hesky, dann könne bestimmt auch ein anderer Platz für 
              die Steinfigur gefunden werden.
 
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          | 'S 
            Blättle, 12.04.01 Steine klopfen als kreative Freizeitbeschäftigung
 Seit der vergangene Woche ziert ein Riesen-Tausendfüßler 
            aus Stein den Kreisverkehr am Knoten der L 1200/Kirchheimer Straße 
            und begrüßt de Autofahrer aus Richtung Kirchheim unter 
            Teck kommend. Als Interimslösung wird er den Kreisel voraussictlich 
            für die Dauer von irka einem halben Jahr schmücken. Der 
            "Thousand Feetler" ist ein vier Meter langes Kunstwerk mit 
            einem Rumpf aus Sandstein. Die Gliedmaßen bestehen aus Armierungseisen 
            an denen mit Beton gefüllte ausgediente Bergsteigerstiefel angebracht 
            sind.
 Seit der Fertigstellung des Kreisels Anfang September 2000 sind Überlegungen 
            im Gange, auf der Innenfläche des Kreisels ein Kunstwerk zu installieren. 
            Doch dieses Aushängeschild, das die Stadteingangssituation entscheidend 
            prägen soll, will sorgfältig ausgewählt sein. Deshalb 
            werden derzeit Vorschläge von Künstlern gesammelt, die dem 
            Kulturausschuss des Gemeinderates zur Beratung vorgelegt werden sollen. 
            Noch vor den Sommerferien will sich der Gemeinderat entscheiden, wie 
            der Kreisel künftig aussehen soll.
 Gerade in den Wintermonaten gab der kahle Kreisel einrecht tristes 
            Bild ab. Deshalb nahm der Kulturausschuss das Angebot der Künstlergruppe 
            Litop KG an, die Innenfläche des Kreisels mit einer lustigen 
            Steinskulptur zu schmücken. Viele Schaulustige wermuteten einen 
            Aprilscherz als die jungen Hobbykünstler anrückten und mit 
            Lastwagen, Bagger, Schaufeln und Schubkarren die Innenfläche 
            des Kreisels auffüllten. Ein Betonsockel sorgt nun für den 
            sicheren Stand der Steinfigur. So richtig zur Geltung kommen wird 
            der Tausendfüßler erst wenn das eingesäte Gras etwas 
            gewachsen ist und auch die drei eingepflanzten Trompetenbäume 
            ihre Blütenpracht entfalten.
 Die Litop KG gehört zum "Verein gegen unterdrückte 
            Lebensfreude".Bekannt sind der Bevölkerung mit Sicherheit 
            andere Kunstwerke der Litop KG, die mit ihrem außergewöhnlichen 
            Schaffen schon mehrfach für Aufsehen sorgte. Am Köngener 
            Ortseingang von Denkendorf her kommend sitzt beispielsweise der tonnenschwere 
            "Achilles" am Wegesrand und verschafft seiner empfindlichen 
            Ferse Erleichterung. Ein Sonnenschirmskelett unterstreicht dabei die 
            relaxte Atmosphäre. 1989 hat sich die Gruppe aus Hobbykünstlern 
            zusammengefunden. Aus den fünf Gründungsmitgliedern ist 
            mittlerweile eine Gruppe von rund 15 Leuten geworden. "Litop" 
            rührt vom griechischen "lithos" (Stein) her. KG steht 
            sowohl für Kunst- als auch Klopfgruppe, wie die jungen Leute 
            schmunzelnd erklären. Ihrer schweißtreibenden Freizeitbeschäftigung 
            kommen die Künstler in wechselnder Zusammensetzung an den Wochenenden 
            gemeinsam nach und rücken denharten Natursteinen mit Hammer und 
            Meisel zu Leibe. 20 Figuren sind bisher aus dieser Arbeit hervorgegangen. 
            Besucher des Zeltspektakels werden sich an die mit einer Gitarre rockende 
            Figur "Lemmy" erinnern. "Gartenleuchte Theo" ziert 
            den Nürtinger Club Kuckucksei, einige andere Litops sind im Raum 
            Wendlingen am Neckar - Köngen zu finden.
 Wenn eine endgültige Lösung für die Gestaltung der 
            Kreisverkehrsinnenfläche gefunden ist, bedeutet dies unter Umständen 
            noch nicht den endgültigen Abschied vom Tausendfüßler. 
            Wenn das Kunstwerk die Herzen der Wendlinger Bevölkerungerobert, 
            könne auch ein anderer Platz für die Plastik gefunden werden, 
            wie Bürgermeister Andreas Hesky signalisierte.
 
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          | Stuttgarter 
              Zeitung, 19.04.01von Gunther Nething
 Wenn der Kreiselschmuck als Visitenkarte dient
 Die Kommunen gehen bei der Gestaltung von Verkehrskreiseln unterschiedlich 
              vor - Der Trend geht zum örtlichen Bezug
 Wendlingen. Verkehrskreisel sind weit mehr als technische Einrichtungen. 
              Da sie vielfach an Ortseingängen installiert sind, geben sie 
              Visitenkarten ab. Dieser Umstand wiederum setzt in den Amtsstuben 
              einen Ideen- und Vorschlagskreisel in Schwung.
 Soll die von Asphalt umfasste und von Verkehr umbrandete Insel nicht 
              einfach begrünt und von einem gefälligen Bäumchen 
              gekrönt werden, so sind besondere Gestaltungskriterien gefragt. 
              Und meist läuft's darauf hinaus, dass ortstypischen Bezügen 
              die Vorfahrt eingeräumt wird. Paradebeispiel dafür ist 
              die Nachbildung einer Jupitersäule, die in der Kreismitte auf 
              der Köngener Hauptkreuzung im Neckartal an das römische 
              Grinario erinnert. Und wäre Köngens Bürgermeister 
              Hans Weil nicht zu spät gekommen, so hätte er nach seinen 
              eigenen Worten das Darmol-Männle, das lange Zeit die Motorisierten 
              auf Autobahn und B 313 grüßte, für eine (Kerzenhalter) 
              tragende Rolle auf einem Kreisel im Gewerbegebiet verpflichtet.
 Die jüngste Bereicherung des Kreisreigens im Landkreis findet 
              sich in Köngens Nachbarstadt Wendlingen. Dort, in Richtung 
              Kirchheim, streckt ien "Tausendfüßler" aus 
              Steinbrocken und Armiereisen seine müden Glieder aus, die am 
              Ende gar von festbetonierten Wanderstiefeln geziert werden. Doch 
              was sich wie ein Gag ausnimmt, um die letzte Altschuhsammlung in 
              künstlerische Bahnen zu lenken, ist ein Gag mit Prinzip. Geschaffen 
              und zusammengesetzt hat den steinernen Lindwurm mit den markanten, 
              beinahe mobilfunktauglichen Fühlern nämlich der Verein 
              gegen unterdrückte Lebensfreude, respektive dessen Untergliederung 
              Litop KG, wobei KG je nach Gusto für Kunst- oder Klopfgruppe 
              stehen kann.
 Die Klopfkünstler haben speziell in Köngen und Denkendorf 
              herum schon manche Kreation in Position gesetzt, eine weitere Untergruppe 
              des Vereins geht unterm Kürzel Hakle Bunt gegen Unterdrückungen 
              und Verdrückungen auf ganz speziellem Felde vor. Der "Thousandfeedler" 
              zu Wendlingen hat da gut lachen und kann ganz entspannt sein, da 
              sich die Verkehrsverknotungen und -verhärtungen dank Kreisel 
              wie von selbst auflösen. Auch ist sein Engagement auf ein halbes 
              Jahr befristet, da der Kulturausschuss des Gemeinderats und der 
              Galerieverein erst unter fast zehn Entwürfen regionaler Künstler 
              drei Vorschläge in die engere Wahl für diebleibende Kreiselzierde 
              nehmen wollen.
 Ist es laut Wendlingens Bürgermeister Andreas Hesky etwa denkbar, 
              dass sich die im Slogan vorkommende "Stadt am Anfang der Alb" 
              künstlerisch wieder findet, so wollen beispielsweise die Weilheimer 
              in punkto Kreiselschmuck den Trumpf ausspielen, der Alb so recht 
              nah zu sein. Und so möchte sich Stadtbaumeister Roland Rendler 
              bei der künftigen Zier für den Zirkelschluss im Stockach 
              von den "Elementen 
              der Alb" leiten lassen.
 
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          | Teckbote Geschichte/Nachbildung der Schutzgöttin für den Kreisel 
            kostet 30 000 Mark
 Für Epona fehlt noch das nötige Geld
 Köngen. Kreisverkehre in Frankreich sind oft originell. Da gibt 
            es bunte Blumenformationen und Gartenlandschaften mit Wasserfällen 
            ebenso wie moderne Kunst und Miniaturbauwerke - vielfach so schön, 
            dass sich glatt eine Extrarunde lohnt. Jetzt bekommen die Gallier 
            ernsthaft Konkurrenz. Und zwar aus dem Kreis Esslingen, genauer: den 
            Nachbarkommunen Köngen und Wendlingen. Die bieten Kunst und Geschichte 
            in ihren Rondells.
 "Beim Jupiter!": Der berühmte Ausruf der Römer 
            in den Asterix-Heften würde so manchen an der Köngener Lorch-Kreuzung 
            entfahren. Schleudert doch der Himmelsgott Jupiter - sitzend auf einer 
            Pferdestärke - seinen strafenden Blitz auf die PS-stärkere 
            Menschheit.
 Ein weibliches Pendant wird der allmächtige Jupiter am anderen 
            Ortseingang bekommen. Die keltische Schutzgöttin Epona soll künftig 
            im neuen Kreisverkehr Plochingen/Gottlieb-Daimler-Straße thronen. 
            Die Schutzgöttin der Fuhrleute, die im Übrigen auch von 
            den Römern verehrt wurde, soll nicht nur den Kurierendes nahe 
            gelegenen Postfrachtzentrums beistehen, sondern auch den modernen 
            Fuhrleuten, die auf der wenigen Metern entfernt liegenden Bundesstraßen 
            10 und 313 ihre hundertfachen Pferdestärken donnern lassen.
 Bevor aber Epona und Jupiter gemeinsam an die keltische und römische 
            Vergangenheit des ehemaligen Grinario erinnern können, gilt es 
            noch ein Problem zu lösen: 30 000 Mark braucht die Gemeinde, 
            damit ein Bildhauer aus dem etwa 30 Zentimeter großen Köngener 
            Fundstück eine weithin sichtbare Göttin in Stein meißeln 
            kann. Vielleicht sollten die Köngener den schnöden Gott 
            Mammon um eine milde Gabe bitten? Oder sich doch besser auf die Suche 
            nach Sponsoren machen. Das hat Bürgermeister Hans Weil vor, um 
            seine Idee zu verwirklichen.
 Ganz umsonst kam Wendlingen zur Kunst in einem neu angelegten Kreisel. 
            Am Ortsausgang Richtung Kirchheim hat sich ein sieben Tonnen schwerer 
            Tausendfüßler niedergelassen. Das vier Meter lange Tier 
            ist made in Köngen. Und zwar von der Litop AG, wie sich die Bildhauergruppe 
            des "Vereins gegen unterdrückte Lebensfreude" nennt. 
            Deren Figuren etwa Achill, die Rastaschnecke Bob an Köngens Ortsrand 
            von Denkendorf oder der Gitarrist Platten-Hart beider Jupitersäule, 
            sind über Köngen hinaus bekannt. Den Tausendfüßler, 
            die bisher größte Skulptur der kreativen Truppe, hat der 
            Verein in den Nachbarort verfrachtet. Dort darf er verschnaufen, bis 
            er einem anderen Kunstwerk weichen muss. Wendlingens Gemeinderat hat 
            sich jedoch noch für kein konkretes Projekt entschieden.
 
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          | Nürtinger 
            Zeitung, Wendlinger Zeitung, 26.04.01 Votum für "Tausendfüßler"
 Wendlingen. Ein klares Votum für den Verbleib des "Tausendfüßlers" 
            am Rand des Kreisverkehrs am östlichen Stadteingang sprach in 
            der letzten Gemeinderatssitzung Stadtrat Otto Krautwasser (Freie Wähler) 
            aus. Die Bevölkerung sei von diesem Kunstwerk des "Vereins 
            gegen unterdrückte Lebensfreude" hochbegeistert, deshalb 
            stelle er den Antrag, das "Ding stehen zu lassen". Bürgermeister 
            Andreas Hesky erinnerte daran, dass der Kulturausschuss die Aufstellung 
            dieses steinernen Kunstwerks für sechs Monate befristet habe. 
            Über die künstlerische Gestaltung der Fläche im Kreisverkehr 
            wolle man im Ausschuss noch diskutieren. Gegebenenfalls werde aber 
            das Werk der Steinkünstler aus der Nachbargemeinde Köngen 
            an anderer Stelle in der Stadt einen Platz finden.
 
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          | Nürtinger 
              Zeitung, Wendlinger Zeitung, 30.07.01Kunst im neuen Kreisel sorgt für Emotionen
 Kulturausschuss des Gemeinderates legt des Vorhaben erstmal 
              "auf Eis" - Tausendfüßler nur Provisorium aif 
              Zeit
 Wendlingen. Trotz der bestens mit Wanderschuhen bestückten 
              vielen Beine des steinernen Tausendfüßlers kommt er auf 
              seinem Standort, dem Kreisel am Stadtausgang in Richtung Kirchheim, 
              nicht voran. Dennoch sind die Tage dieser originellen Gestaltung 
              der Kreisfläche gezählt. Für Stadtverwaltung und 
              Kulturausschuss ist das steinerne Tier samt der derzeit blühenden 
              Sonnenblumenfeldes ein Provisorium auf Zeit. Dieser Gestaltung fehle 
              jeglicher Bezug zur Stadt, meint Wendlingens Bürgermeister 
              und zeigt sich gleichzeitig enttäuscht darüber, dass der 
              Kulturausschuss des Gemeinderates Bemühungen um eine künstlerische 
              Gestaltung dieses Stadteinganges vorerst "auf Eis gelegt" 
              hat.
 Zur Vorgeschichte: Anfang April haben die Mitglieder der Litop AG, 
              eienr Gruppierung des Köngener Vereins "gegen unterdrückte 
              Lebensfreude" nach Absprache mit der Stadtverwaltung den Tausendfüßler 
              in mühevoller Arbeit inmitten des neuen Kreisels am östlichen 
              Stadtausgang aufgestellt, haben die Fläche mit Gras- und Sonnenblumensamen 
              eingesät. Ein halbes Jahr lang, so der Wille der Stadtverwaltung 
              und des Kulturausschusses, soll dieses steinerne Tier im Kreisel 
              bleiben dürfen. Bis dahin, so hoffte man im Frühjahr, 
              werde der Wunsch, den Kreisel mit einem Kunstwerk zu gestalten, 
              realisiert. Jetzt kam alles ganz anders.
 Das beschuhte Steintier sitzt immer noch im Kreisel, sehr zur Freude 
              vieler Wendlinger. Die Bemühungen des Kulturausschusses um 
              "Kunst im Kreisel" sind vorerst eingestellt. Von Anfang 
              an habe man bei der Stadtverwaltung die Absicht gehabt, diesen Stadteingang 
              künstlerisch zu gestalten, hatte Bürgermeister Hesky schon 
              im April betont. Sitzungen des Kulturausschusses, die sich mit dem 
              Thema befassten, waren allerdings nichtöffentlich. Auf Anfrage 
              berichtet Bürgermeister Hesky jetzt davon, dass beim Bau des 
              Kreisel rund 100 000 Mark nicht verbraucht worden waren und diese 
              nach dem Willen des Kulturausschusses für eine künstlerische 
              Gestaltung des Kreisels ausgegeben werden sollten.
 In Zusammenarbeit mit dem Galerieverein hat sich der Kulturausschuss 
              darauf verständigt, vier Künstler in Erwägung zu 
              ziehen, ihnen den Auftrag zu geben, sich Gedanken zur Gestaltung 
              zu machen. Um eine Entscheidung treffen zu können, waren zudem 
              Atelierbesuche bei allen vier Künstlern geplant, darunter auch 
              einer aus der über Millstadt befreundeten italienischen Gemeinde 
              San Daniele. Ein erster Besuch bei einem der bisherigen Stipendiaten 
              des Landkreises in Plochingen hat bereits stattgefunden.
 Bevor jetzt weitere Atelierbesuche vorgenommen werden konnten, scheint 
              das Thema "Kunst im Kreisel" in der jüngsten nichtöffentlichen 
              Sitzung des Kulturausschusses derart emotional diskutiert worden 
              zu sein, dass vorerst das ganze Projekt "auf Eis" liegt. 
              Argumente von einzelnen Mitgliedern des Kulturausschusses, angesichts 
              der anstehenden Aufgaben in der Stadt sollten keine Gelder für 
              derartige Projekte ausgegeben werden, hatten sich durchgesetzt.
 Jetzt besinnt man sich vorerst auf Überlegungen, die parallel 
              zur künstlerischen Gestaltung angestellt wurden: zu einer landschaftsgärtnerischen 
              Gestaltung. Vorschläge liegen längst vor. Im Kreis wird 
              ein Kegelstumpf angelegt, der den Standort für ein mögliches 
              Kunstwerk genauso vorsieht wie eine Bepflanzung. Bürgermeister 
              Andreas Hesky möchte das Thema "Kunst im Kreisel" 
              auf ruhigere Zeiten nach der Sommerpause verschieben und dann das 
              Thema erneut und wohl auch öffentlich diskutieren und vorantreiben. 
              Für das Stadtoberhaupt ist eine künstlerische Gestaltung 
              des Kreisels sehr wichtig. Im Tausendfüßler sieht er 
              keinen Bezug zu Wendlingen und der scheint ihm ganz wichtig zu sein. 
              Kinst könne durchaus auch Identität mit einer Kommune 
              fördern. Ende September läuft die sechsmonatige Interimsfrist 
              für den Tausendfüßler übrigens ab. Und nachdem 
              Wendlingens Bürgermeister nichts davon hält, diese Interimslösung 
              "auf kaltem Weg zu einer dauerhaften Lösung" werden 
              zu lassen, muss wohl damit gerechnet werden, dass die Zeit dieses 
              steinernen Zeitgenossen wirklich begrenzt bleibt.
 Viele 
              Wendlinger haben sich mit dem Tausendfüßler längst 
              angefreundetSeit Anfang April hat er vom neu geschaffenen Kreisel am östlichen 
              Stadtausgang Wendlingens regelrecht Besitz ergriffen, der Tausendfüßler 
              der Litop AG, einer Untergruppe des Köngener Vereins "gegen 
              unterdrückte Lebensfreude". Saß er anfangs noch 
              auf nacktem Erdreich, machen ihm die Blüten eines Sonnenblumenfeldes 
              längst Konkurrenz. Viele Wendlinger haben sich mit dieser Gestaltung 
              des Kreisels und mit dem originellen Steintier längst angefreundet. 
              Für die Stadtverwaltung und den Kulturausschuss ist diese Gestaltung 
              nur eine Interimslösung - auch wenn die Bemühungen für 
              eine künstlerische Gestaltung zwischenzeitlich "auf Eis 
              gelegt" wurden.
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          | Nürtinger 
            Zeitung, Wendlinger Zeitung, 02.08.01 Den Jux vorerst gestoppt
 Helmut Stephan, Wendlingen. Zum Artikel "Die Kunst im neuen 
            Kreisel sorgt für Emotionen" vom 30. Juli. Für die 
            meisten Wendlinger ist der Tausendfüßler wirklich nur eine 
            Zwischenlösung. Die Aussage eines Stadtrates, die Wendlinger 
            hätten sich mit der Arbeit (dem Kunstwerk) der Köngener 
            Spaßgruppe angefreundet, ist für mich nicht nachvollziehbar. 
            Bis heute habe ich noch keine Aussage eines Wendlingers, der für 
            den Erhalt des so genannten Kunstwerkes wäre. Für die meisten 
            ist es ein Jux, bis zu einer Lösung, die von der Mehrheit der 
            Bürger, nicht nur vom Stadtrat, der Verwaltung und eineigen Auserwählten 
            getragen wird. Daher ist die Aussage von Bürgermeister Andreas 
            Hesky zu begrüßen, sich mit der ganzen Angelegenheit Zeit 
            zu lassen und bei der Gestaltung einen Bezug zur Stadt herzustellen. 
            Warum eigentlich immer die nichtöffentlichen Sitzungen, haben 
            eineige Stadträte Angst, sich öffentlich zu äußern, 
            oder kann man dann seine Meinung ändern, ohne das es bekannt 
            wird? Auch sollten Vorschläge, wie sie ein Bürger am 8. 
            Mai in der Wendlinger Zeitung gemacht hat, wenigstens in die Diskussion 
            mit einbezogen werden. Bestimmt gibt es noch mehrere Themen, die dargestellt 
            werden könnten. Daher zum Schluß nochmals ein Danke an 
            den Bürgermeister, dass er den Jux vorerst gestoppt hat.
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          | Nürtinger 
              Zeitung, Wendlinger Zeitung, 03.08.01Gegenteil 
              ist der Fall
 Hartmut 
              Burmeister, Wendlingen. Zum Leserbrief "Ein Armutszeugnis" 
              vom 1. August und zum Artikel "Kunst im neuen Kreisel sorgt 
              für Emotionen" vom 30. Juli. (...)
 Leider musste ich dem Beitrag der Wendlinger Zeitung zum Thema Kreisel 
              entnehmen, dass eine Äußerung, die mir gegenüber 
              bereits vor Monaten, als dieses kreative und hübsche Gebilde 
              entstand, gemacht wurde, nun doch Tatsache werden soll. Es hieß 
              damals: "Was die Stadt da für a Nasawasser krieagt hot, 
              des taugt sicher nex, da muass erscht a Künschtler für 
              viel Geld her, damit ebbas rauskommt, des onsrer Stadt würdig 
              ischt." Damals habe ich noch abgewiegelt und gemeint, dass 
              man doch nicht so dumm sein könne, dieses Freizeit-Kunstwerk, 
              als das ich es ansehe, und zu dem man so günstig gekommen sei, 
              wieder zu entfernen. Und nun muss ich lesen, dass der Bürgermeister 
              unserer Stadt der Meinung ist, dass sich die Bürger damit nicht 
              identifizieren können. Mir scheint, das Gegenteil ist der Fall, 
              wie ich bei manchen Gesprächen der letzten Tage hören 
              konnte.
 Wenn bei der Stadt noch übriges Geld ist, so könnte dieses 
              doch sicher sinnvoll ins Stadthaus oder bei der "Bevorratungvon 
              Personal fürs Freibad" investiert werden.
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          | Nürtinger 
            Zeitung, Wendlinger Zeitung, 06.08.01 Es gibt wichtigere Dinge
 Hans Höglinger, Wendlingen. Zum Artikel "Kunst im neuen 
            Kreisel sorgt für Emotionen" vom 30. Juli. In Wendlingen 
            gibt es wahrlich nicht vieles, was zum Schmunzeln animiert. Nun soll 
            sogar dem steinernen Tausendfüßler schnellstens der Garaus 
            gemacht werden, da ihm angeblich der Bezug zur Stadt fehlt! Das sehen 
            bestimmt nicht alle Bürger so, viele getrauen sich auch im Freien 
            zu Lachen und tun das nicht nur im Keller. Dabei wäre durchaus 
            ein Bezug zur Stadt erkennbar, es bedürfte lediglich einer kleinen 
            Korrektur. Der "Verein für unterdrückte Lebensfreude" 
            (auch dieser Name hat durchaus einen Bezug zu Wendlingen, auch wenn 
            es sich um Köngener Künstler handelt) müsste lediglich 
            die Wanderschuhe und die Fühler des Tierchens gegen Eisenräder 
            und eckige Abgasrohre ersetzen, schon hätte man den absoluten 
            Bezug zum wirklichen Wahrzeichen Wendlingens, zu der die Lebensfreude 
            unterdrückenden Teckbahn. (...)
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          | Teckbote, 
            08.02 Neuer Standort für den Tausendfüßler und ein Kegelstumpf 
            für den Kreisverkehr
 Zugegeben, der Tausendfüßler - gebaut von den pfiffigen 
            Mitgliedern der Köngener Gruppe "Hakle Bunt" -, der 
            zwei Jahre im Kreisel am östlichen Stadteingang Wendlingens seinen 
            Standort hatte, polarisierte. Das steinerne Gebilde aus Sandstein, 
            Mörtel, Baustahl und einige Paar Arbeitsschuhe stieß auf 
            Begeisterung oder auf totale Ablehnung. Von Anfang an hatte der steinerne 
            Geselle nur ein befristetes Duldungsrecht, das jetzt abgelaufen ist. 
            Die Väter dieses originellen Ungetüms bauten in der vergangenen 
            Woche den Tausendfüßler ab und brachten den fünf Meter 
            langen und sechs Tonnen schweren Steinkoloss in die Schäfenhauserner 
            Starße. Dort, an der Einfahrt zum Haus der Feuerwehr, hat der 
            Geselle Asyl bekommen. Kein schlechter Platz. Mit seinen schier beweglich 
            anmutenden Beinen und dem handfesten Schuhwerk ist er ein wenig auch 
            Symbol für die Männer und Frauen, die immer dann zu rennen 
            anfangen, wenn Hilfe gebaucht wird. Kaum hat der Tausendfüßle 
            auf Wunsch des Gemeinderats den Kreisel geräumt, sind dort Baufahrzeuge 
            angerollt. Nein, auf Kunst im Kreisel verzichtet Wendlingen vorerst 
            (auch weil's Geld fehlt). Bis zum großen Ereignis, dem Deutschen 
            Trachtenfest allerdings, soll das Kriselrund mit einem stumpfen Kegel 
            versehen werden. Vielleicht macht der dann auch die Autofahrer, die 
            bisher den kürzesten Weg über den Kreisel gesucht haben, 
            auf den wirklichen Fahrbahnverlauf aufmerksam.
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          | Esslinger 
            Zeitung, 06.08.02 Tausendfüßler in Sicherheit
 Wendlingen. - "Das war unser arbeitsintensivstes Objekt", 
            sagt Jochen Maier über den Tausendfüßler, der seit 
            kurzem vor dem Wendliner Feuerwehrmagazin krabbelt. Das 6 Tonnen schwere 
            Tierchen hat die Köngen-Wendlinger Gruppe "Hakle Bunt" 
            geschaffen, das ist die steinklopfende Untergruppe des berühmt-vergnüglichen 
            "Vereins gegen unterdrückte Lebensfreude". Arbeitsintensiv 
            war das Krabbelviech, weil es tliche Paare Arbeitsschuhe trägt 
            - und zwar echte. "Die durchzulaufen hat einige Jahre gebraucht", 
            erklärt Maier.
 Mit dem neuen Gehege unter Bäumen sind die Erzeuger zufrieden. 
            "Das ist ein richtig schöner Platz", findet Jochen 
            Maier. Auch wenn es die Feuerwehrleute beim Einsatz eilig haben, werden 
            sie die Skulptur kaum beschädigen. Genau das war am alten Standort 
            passiert: Am Kreisel am Wendlinger Ortsausgang in Richtung Bodelshofennahmen 
            immer wieder eilige und alkoholisierte Autofahrer die Abkürzung 
            durchs Grün. Das soll ein angehäufter Hügel im Kreisel 
            künftig verhindern.
 Nach künstlerischer Verarztung des Gliederfüßlers 
            packte "Hakle Bunt" den Sechstonner auf einen Radlader und 
            verfrachtete ihn zur Feuerwehr, die mit Sekt auf den tierischen Eingangsbereich 
            anstieß.
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